Du kannst bei deinem Arbeitgeber einen Antrag auf Arbeitszeitverkürzung einreichen. Nur Teilzeit zu arbeiten heißt dann erstmal weniger Gehalt und weniger Aufgaben, da du ja auch weniger Zeit für deinen Job aufbringst. Aber das bedeutet auch, dass du mehr Zeit außerhalb von der Arbeit hast.
Wie wehrt man sich gegen Überlastung?
Akzeptieren Sie Ihre Überlastung – Reden Sie sich nicht ein, dass alles gut wäre und die Situation an Ihrem Arbeitsplatz völlig normal sei. Damit belügen Sie sich nur selbst und machen die Situation nur schlimmer. Sehen Sie die Überlastung jedoch nicht als Scheitern oder Fehler an. Das Eingestehen der Überforderung ist wichtig, um dagegen aktiv vorgehen zu können. Selbstvorwürfe, Schuldgefühle und ähnliche negative Reaktionen haben dabei nichts zu suchen. Diese sind nicht gerechtfertigt und Sie machen sich selbst das Leben unnötig schwer.
Wann ist es zu viel Arbeit?
Der Einflussfaktor Arbeitszeit: Wenn Arbeit krank macht Je nach Bundesland, haben Arbeitnehmer in Deutschland im Jahr 2018 durchschnittlich 248 bis 252 Arbeitstage, abzüglich der Urlaubstage, abzuleisten. Mehr als zwei Drittel aller Tage verbringen wir also in diesem Jahr im Job. Kein Wunder also, dass die Erkrankungen von Menschen häufig auf die Arbeitsbelastung zurückzuführen sind. In unserer heutigen Gesellschaft gehört die Arbeit zur sozialen Teilhabe. Wer zu viel arbeitet, kann schneller krank werden als diejenigen, die eine Balance zwischen Arbeits- und Privatleben finden. Nicht umsonst verpflichten sich Arbeitgeber vermehrt zu einer gesundheitsfördernden Arbeitszeitgestaltung.
- Dauer der Arbeitszeit
- Tageszeit
- Flexibilität der Arbeitszeit
Die Dauer der Arbeitszeit wirkt sich langfristig auf die Gesundheit aus. Dabei spielt nicht nur der einzelne Arbeitstag eine Rolle, sondern vor allem die Arbeitswoche im Ganzen.
- Grundsätzlich gilt: Die tägliche Arbeitszeit sollte in etwa bei maximal 8 Stunden liegen, denn danach nimmt die Konzentrationsfähigkeit stark ab.
- Wer mehr als 8 Stunden am Tag arbeitet, hat ein höheres Unfallrisiko und erlebt vermehrt Erschöpfungszustände.
- Mehr als 40 Wochenstunden zu arbeiten, bringt häufig Schmerzen am Bewegungsapparat, Kopfschmerzen oder Verdauungsprobleme mit sich.
Um dem entgegenzuwirken, sind Pausen während der Arbeitszeit sehr wichtig. Sie helfen dem Körper dabei sich zu regenerieren. Die ersten Pausenminuten sind dabei besonders erholsam, heißt es. Aktuelle Studien belegen, dass Kurzpausen (von 2-3 Minuten) die Leistungsfähigkeit steigern.
Daher sollten Arbeitnehmer die Möglichkeit haben, diese selbstständig zu nehmen und in ihren Arbeitsalltag zu integrieren. Das Ergebnis: Arbeitgeber bekommen leistungsfähigere, konzentrierte und zufriedenere Arbeitnehmer. Eine klassische Win-Win-Situation. Natürlich ist es kein Problem, wenn sporadisch oder für eine begrenzte Dauer die Arbeitszeit über dem Soll liegt, solange danach wieder ein Ausgleich geschaffen wird.
Arbeiten, wenn andere Schlafen. Das ist für viele Berufe – wie z.B. Polizisten, Sanitäter und Co. – allgegenwärtige Realität. Doch wie belastend sind Nacht- und Schichtarbeit wirklich? Viele Körperfunktionen sind abhängig vom klassischen Tag-Nacht-Rhythmus.
Tagsüber ist der Kopf aktiv, nachts wird das Erlebte verarbeitet und der Körper kommt zur Ruhe. Kollidieren die Arbeitszeiten mit diesem Rhythmus, dann kommt der Körper ins Schleudern. Das Unfallrisiko erhöht sich bei Nachtarbeit um rund 30 Prozent und Schlafstörungen sind keine Seltenheit. Schichtarbeiter erleiden überdurchschnittlich oft Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, denn die „innere Uhr” wird durch unregelmäßige Essenszeiten durcheinander gebracht.
Auch Beschwerden des Herz-Kreislauf-Systems oder der Psyche beklagen Schichtarbeiter häufiger. Menschen, die im Nacht- und Schichtdienst arbeiten, sollten sich daher regelmäßig ärztlich untersuchen lassen. Wer früher kommt, kann früher gehen? Stimmt natürlich, aber auch hier setzt man sich einem Schlafentzug aus, indem man mitten in der Nacht aufsteht um beispielsweise dem Berufsverkehr auszuweichen.
- Gut zu wissen – es gibt : Die so genannten Lerchen und die Eulen.
- Letztere sind eher Langschläfer und nachtaktiver.
- Die Lerchen hingegen Frühaufsteher und Tagmenschen.
- Die beiden Typen haben dementsprechend auch ein ganz unterschiedliches Leistungshoch und Leistungstief.
- Wenn möglich, sollten Arbeitgeber diesen beiden Typen gerecht werden und entsprechend einen flexiblen Arbeitsbeginn anbieten.
Tipps für jedermann:
- Nicht mehr als 5 Tage die Woche arbeiten
- Ruhetage gönnen
- Schichtpläne langfristig festlegen
- Nicht mehr als drei Nachtschichten am Stück
In vielen Ländern und dort in vielen Unternehmen ist die flexible Arbeitszeit-Gestaltung hoch im Kurs:
- Arbeitsdauer und Arbeits-Tageszeit sind variabel
- Es bestehen keine festen Anfangs-und Endzeiten
- Es gibt keine Schichtarbeit
Der Vorteil für Arbeitgeber: Die Arbeitszeit kann an die jeweilige Auftragslage angepasst werden. Wird diese Anpassung dem Arbeitnehmer jedoch sehr kurzfristig mitgeteilt, kann es zu Unzufriedenheit und Frustration kommen. Denn durch die hochflexible Arbeitszeit können die Freizeitgestaltung erschwert und private Pläne mit dem Job kollidieren, vor allem, wenn auch Wochenendarbeit möglich ist.
- Wenn hingegen die flexible Arbeitszeit mit einer Selbstbestimmtheit für den Arbeitnehmer einhergeht, kann dies auch positive Auswirkungen auf die Gesundheit und Zufriedenheit im Job haben.
- Empfehlung für Arbeitgeber
- Verschiedenste Studien kommen in den letzten Jahren übereinstimmend zu dem Schluss, dass der persönliche Einfluss auf die Gestaltung der Arbeitszeit, in Abstimmung mit dem Arbeitgeber zur wesentlichen gesundheitlichen Förderung beiträgt.
- Arbeitgeber sollten folgendes beachten:
- Beschäftigten Einflussmöglichkeiten bieten
- Auch bei selbstbestimmter Arbeitszeit darauf achten, das überlange Arbeitszeiten nicht vorkommen
- Schulungen zur gesundheitsbewussten Arbeitszeitgestaltung geben
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Warum so viel Personalmangel?
Ursache ist vor allem der demografische Wandel – Die wichtigste Ursache für den bestehenden und vor allem für den zukünftigen Personalmangel ist der demografische Wandel, Durch das ansteigende Durchschnittsalter der Bevölkerung gibt es immer weniger Menschen im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 66 Jahren.
Kann man wegen Depression gekündigt werden?
Ist eine Kündigung wegen Depression oder anderer psychischer Erkrankungen erlaubt? Ja, nicht nur körperliche, sondern auch psychische Erkrankungen können ein Kündigungsgrund sein. Allerdings ist die deutsche Rechtsprechung in Hinblick auf krankheitsbedingte Kündigungen äußerst streng.
Wie merke ich dass ich überfordert bin?
Überforderung Einfach alles zu viel!? Jeder Mensch hat seinen eigenen Maßstab dafür, was er leisten, ertragen und verarbeiten kann. Die Höhe der Belastungsgrenze spielt keine große Rolle, wenn man sich selbst gut kennt und weiß, was man sich beziehungsweise seinen Kapazitäten zumuten kann.
Hinweis: Bei allen Symptomen ist eine zeitnahe ärztliche Abklärung unabdingbar, da diesen sehr ernste Erkrankungen zugrunde liegen können. Wir empfehlen deshalb, sich an Ihren behandelnden Facharzt oder Hausarzt oder an die Notaufnahmen der Krankenhäuser zu wenden.
Überforderung heißt, dass ein Mensch mit seinen zur Verfügung stehenden Fähigkeiten und Ressourcen ein Problem, eine Situation oder eine Herausforderung nicht adäquat lösen beziehungsweise bewältigen kann und dadurch an seine Grenzen gerät. Er ist dabei objektiv überfordert und spürt subjektiv ein Gefühl von Überforderung.
Dieses Überforderungsgefühl ist an eigene Erwartungen und die Erwartungen anderer geknüpft. In diesem Zustand werden bereits Kleinigkeiten zum Auslöser einer Überreaktion. Oft fällt es Betroffenen schwer, ihren Überforderungszustand zuzugeben, aus Furcht, vor sich selbst oder anderen Schwäche eingestehen zu müssen.
- Überforderung muss nicht immer direkt auf eine psychische Erkrankung hindeuten.
- Urzfristiges überfordert sein kann etwa das Selbstvertrauen stärken, wenn man eine zunächst schwierige Situation mit Erfolg meistert.
- Die Herausforderung bei der Arbeit und im Privatleben besteht darin, ein gutes Gleichgewicht zwischen Über- und Unterforderung zu finden.
Denn Herausforderungen sorgen nicht immer für negativen Stress. Menschen werden im Allgemeinen durch Herausforderungen motivierter und stärken ihre eigenen Fähigkeiten. Wird das Gefühl, überfordert zu sein, aber zunehmend größer oder findet nicht nur in einem Kontext (zum Beispiel in Familie und auf der Arbeit) statt, ist eine Pause für Körper und Seele notwendig.
- Auch wenn man sich schon von den kleinsten Dingen aus der Ruhe bringen lässt, sollte ein Gang heruntergefahren und der Stress reduziert werden.
- Ann stärkeren Belastungen und dem Druck zahlreicher Anforderungen nicht mehr standgehalten werden, steigt die psychische Belastung.
- Ommen weitere Symptome (unter anderem Erschöpfung, Lustlosigkeit, Gefühllosigkeit oder Ängste) dazu, kann es nicht selten zu einem Burnout oder der Entwicklung einer Depression kommen.
Überforderung tritt nämlich meist als (Frühwarn-)Symptom dieser und weiterer Erkrankungen auf. Gerade durch den erhöhten negativen Stress in Kombination mit den empfundenen negativen Gefühle können Betroffene den Alltag und ihre Aufgaben nicht mehr allein bewältigen. Bereits bei den ersten Anzeichen von Überforderung sollte man gegensteuern, damit die Überforderung vor lauter Pflichten oder Terminen nicht Überhand nimmt. Entspannungsverfahren wie Yoga, aber auch ein Spaziergang und Wellness können bei der Entschleunigung helfen.
- Zudem können auch die Strukturierung des Alltags und die Organisation von Aufgaben ihren Beitrag leisten.
- Zum Beispiel helfen Ihnen Aufgabenlisten oder das Setzen eines einfachen Ziels für jeden Tag, sich nicht zu überfordern.
- Damit einhergehen auch eine Optimierung des Zeitmanagements und das Setzen von Prioritäten.
Auch sollten die Erwartungen an die eigene Person sowie die generellen Idealvorstellungen heruntergeschraubt werden.
Wie viele Stunden Arbeit am Tag sind gesund?
Acht Stunden täglich haben sich bewährt – Die Dauer der Arbeitszeit wirkt sich auf die Gesundheit aus – das ist unmittelbar einleuchtend. Dabei spielt nicht nur die tägliche Arbeitszeit eine Rolle, sondern auch die wöchentliche. Die tägliche Arbeitszeit Je länger eine Person am Stück arbeitet, desto anstrengender und erschöpfender kann das sein.
Dabei kommt es auch darauf an, wie sehr die Arbeit eine Person beansprucht: Wer 9 Stunden lang Wände verputzt oder hochkonzentriert einen Bildschirm beobachten muss, ist mit großer Wahrscheinlichkeit erschöpfter als ein Person, die an einem ruhigen (!) Tag 9 Stunden Bereitschaftsdienst hat. Nach etwa 8 Stunden Arbeitszeit nimmt die Effektivität deutlich ab.
Ermüdung und schlechtere Konzentration steigen an, ebenso wie die Unfallgefahr. Die folgende Abbildung zeigt, wie deutlich das Unfallrisiko ab 8 Stunden Arbeitszeit zunimmt. Dieser Sachverhalt wird in allen aktuellen Studien bestätigt. Sehr lange Arbeitszeiten sind daher kein Nachweis hoher Arbeitsproduktivität – im Gegenteil. Tägliche Arbeitszeit und Unfallrisiko Die wöchentliche Arbeitszeit Wer über längere Zeit deutlich mehr als 40 Stunden wöchentlich arbeitet, hat häufiger mit Schmerzen im Bewegungsapparat, Kopfschmerzen, Einschlafschwierigkeiten, Verdauungsproblemen und anderen sogenannten psychovegetativen Beschwerden zu tun (siehe Abbildung). Wöchentliche Arbeitszeit und gesundheitliche Beschwerden Pausen Pausen während der Arbeitszeit helfen dem Körper, sich zu regenerieren. Wer keine Pause macht, der arbeitet vielleicht länger aber deutlich weniger effektiv. Auch das Unfallrisko (als ein Indikator für nachlassende Konzentration) steigt nach einer Pause kontinuierlich an, wie die folgende Abbildung zeigt. Unfallrisiko in Abhängigkeit von der Arbeitsdauer nach der letzten Pause Die ersten Minuten einer Pause wirken besonders erholsam, dann flacht der Effekt ab – mehrere kürzere Pausen sind daher immer empfehlenswerter als eine lange. Aktuelle Forschungen zeigen übrigens: Bereits Kurzpausen von 2-3 Minuten steigern die Leistungsfähigkeit wieder, aber nur wenn der Mensch sich in dieser Zeit anders beschäftigt – das Surfen im Internet stellt für Büroarbeiter daher keine sinnvolle Erholung dar, der Gang zur Kaffeeküche schon.
Werde ich im Job ausgenutzt?
2. Sprechen Sie mit Ihren Kollegen – Oft hilft nur die direkte Konfrontation: Suchen Sie das Gespräch mit den Kollegen, die Sie ausnutzen. Passen Sie dabei einen ruhigen Moment ab und sprechen Sie unter vier Augen mit Ihrem Kollegen. Nennen Sie dabei auf jeden Fall konkrete Situationen, in denen Sie sich ausgenutzt gefühlt haben.
Machen Sie Ihrem Gesprächspartner klar, dass Sie solche Aufgaben in Zukunft nicht mehr annehmen werden – es sei denn, er tut auch etwas für Sie. Bleiben Sie freundlich, aber bestimmt. Hören Sie sich auch an, was Ihr Gegenüber zu der Situation sagt. Es geht bei diesem Gespräch nicht darum, Recht zu haben, sondern darum, dass Sie deutlich machen, dass die Arbeitsaufteilung in Zukunft anders läuft.
Zur Not können Sie auch mit Ihrem Chef über das Problem sprechen – aber besser ist, das zunächst im kleinen Rahmen zu klären.
Welche Krise Firmen fehlt so viel Personal wie nie?
Trotz Inflation und Krieg suchen Deutschlands Unternehmen händeringend Personal, und das in fast allen Branchen. Damit entkoppelt sich der Arbeitsmarkt ein Stück weit von der Konjunktur. Inflation, Lieferprobleme, Krieg: Werden Deutsche nach der ökonomischen Lage gefragt, sind sie derzeit pessimistisch wie selten.
Sollte Russland gar kein Gas mehr liefern, würde das auch ziemlich sicher zu einem wirtschaftlichen Einbruch führen. Aber vielleicht kommt es ja gar nicht so schlimm. Aktuell jedenfalls stellt sich die tatsächliche Lage viel besser als die Stimmung dar, wie neue Daten zeigen: Von April bis Juni fehlten deutschen Firmen fast zwei Millionen Arbeitskräfte – so viele wie noch nie.
“Trotz erheblicher Rezessionsgefahren ist die Zahl der offenen Stellen weiter stark angestiegen”, meldet Alexander Kubis vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Schon von Januar bis März hatten die deutschen Unternehmen so viel Personal gesucht wie nie.
- Im zweiten Quartal meldeten sie jetzt nochmal knapp 200 000 offene Stellen mehr.
- Und das, obwohl die Inflationsrate weiter anstieg – und Russland die Ukraine überfallen hat.
- Wir waren überrascht, dass die Zahl der offenen Stellen weiter nach oben gegangen ist”, sagt Forscher Kubis.
- Die Risiken wirken sich offenbar noch kaum aus.” Der Mangel zeigt sich in fast allen Branchen.
Viele Unternehmen hätten gerne Arbeitskräfte, die sie nicht kriegen können. Am Bau, in der Industrie und im Gesundheitssektor herrscht schon länger – und weiterhin – Personalknappheit. Während jedoch bisher über einen Mangel an teils hochspezialisierten Fachkräften geredet wurde, werden jetzt auch weniger Qualifizierte gesucht.
Wo ist das ganze Personal hin?
Gastro, Handwerk und Co. – wo sind die Arbeitskräfte hin? Von Seit drei Jahren ist die Zahl der Arbeitslosen weitgehend konstant (Quote: 5,2 Prozent), doch an allen Ecken und Enden fehlen Arbeitskräfte – an den Flughäfen, in der Gastronomie, im Handwerk. Was sind die Ursachen? Haben sich all die Arbeitskräfte in Luft aufgelöst? Zahlen des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigen: 2020 haben allein 215.000 Arbeitskräfte die Gastronomie- und Tourismus-Branche verlassen.
- Die meisten von ihnen arbeiten jetzt als Verkäufer (25.000), in Verkehr und Logistik (27.000) oder in der Unternehmensorganisation (27.000).
- Enzo Weber (42) vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg sagt trotzdem: „Es hat keine Massenabwanderung von Arbeitskräften aus der Gastronomie oder der Luftfahrt gegeben.” Denn: Dass in Berufen mit geringer Qualifikation der Job häufig gewechselt wird, ist nicht ungewöhnlich.
Aber: Normalerweise kommen immer genug neue Arbeitskräfte nach. „In der Pandemie war das anders”, so Weber. „Da wurde weniger gegangen, aber noch weniger eingestellt. So ist der Mangel entstanden, den wir gerade beobachten können.” ► Im Verarbeitenden Gewerbe arbeiten heute 145.000 Menschen weniger als im März 2020.
Wo fehlt am meisten Personal?
Für alle Menschen, die zu viel arbeiten
Die Berufe mit den aktuell größten Fachkräftelücken – Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften lähmt die deutsche Wirtschaft. Besonders betroffen sind Berufe in den Bereichen Sozialarbeit, Erziehung und Pflege.
Zudem fehlt viel Personal im Handwerk und bei IT-Experten. Auffällig ist, dass die Berufe mit dem größten Fachkräftemangel ein sehr ungleiches Geschlechterverhältnis unter den Beschäftigten aufweisen. Der Fachkräftemangel in Deutschland nimmt seit Jahren zu. Nachdem die Corona-Pandemie ihn im Jahr 2020 zeitweise abgeschwächt hat, steigen die Engpässe seit dem Wiederaufschwung im vergangenen Jahr wieder deutlich an.
Aktuell liegt die Fachkräftelücke im 12-Monats-Durchschnitt von Juli 2021 bis Juli 2022 für qualifizierte Arbeitskräfte über alle Berufe hinweg bei 537.923 Stellen. Sie beschreibt die offenen Stellen, die rein rechnerisch nicht besetzt werden konnten, da es keine passend qualifizierten Arbeitslosen für sie gab.
- Einige Berufe stechen beim Fachkräftemangel deutschlandweit am deutlichsten hervor.
- Unter den zehn Berufen mit den größten Fachkräftelücken sind fünf dem sozialen beziehungsweise dem Gesundheitssektor zuzuordnen.
- Dazu zählt die Berufsgruppe der Sozialarbeit und Sozialpädagogik, in der es im Jahresdurchschnitt 2021/2022 die größte Fachkräftelücke gab (Abbildung).
Der Fachkräftemangel an sozialpädagogischen Expertinnen und Experten erreicht inzwischen einen traurigen Rekord: Von den bundesweit knapp 26.500 offenen Stellen gab es für knapp 20.600 keine passend qualifizierten Arbeitslosen – so groß war der Mangel nie zuvor.
- Diese Fachkräfte fehlen beispielsweise bei der Berufseinstiegsbegleitung, in der Schulsozialarbeit, in Jugend-, Kinder- und Altenheimen oder in der Suchtberatung, also überall dort, wo Menschen persönliche Begleitung für die Lösung sozialer Probleme benötigen.
- Tätigkeitsfelder, die in der Corona-Pandemie noch wichtiger geworden sind.
Fast genauso groß war die Fachkräftelücke mit knapp 20.500 Stellen, die rein rechnerisch nicht besetzt werden konnten, bei den Erzieherinnen und Erziehern. Auch hier erreichte der Fachkräftemangel einen Rekordwert. Zudem finden sich die Alten- und Krankenpflege sowie Physiotherapie in der Liste der Berufe mit dem zuletzt stärksten Fachkräftemangel.
Mit der Bauelektrik, der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie der Kraftfahrzeugtechnik finden sich drei Handwerksberufe unter den Top Ten, in denen ebenfalls akuter Personalnotstand herrscht. Im Jahr 2021 fehlten insgesamt über 87.000 Handwerkerinnen und Handwerker (Malin / Hickmann, 2022). Viele dieser Berufe sind hoch relevant für die Gestaltung der Energie- und Klimawende, etwa für die Installation von Solaranlagen oder die Optimierung von Heizungsanlagen.
Aber auch in der IT ist die Fachkräftelücke groß: Mit über 13.600 Stellen, die nicht besetzt werden konnten, hat der Fachkräftemangel bei Informatikexpertinnen und -experten ebenfalls ein Rekordniveau erreicht. Zudem ist die Stellenbesetzung hier am schwierigsten.
- Denn obwohl es Berufe mit größeren Fachkräftelücken gibt, können in der Informatik anteilig die meisten Stellen nicht besetzt werden – für neun von zehn offenen Stellen gab es zuletzt bundesweit keine passend qualifizierten Arbeitslosen (Stellenüberhangsquote).
- IT-Expertise wird zur Gestaltung des digitalen Wandels in fast allen Bereichen von Wirtschaft und Verwaltung dringend benötigt.
Nach einem deutlichen Nachfrageabschwung während der Corona-Pandemie finden sich auch Berufskraftfahrerinnen und -fahrer wieder in der Liste der Berufe mit den größten Fachkräftelücken. Auch hier kann mit einer Verschärfung der Fachkräftesituation gerechnet werden, da die Beschäftigten überdurchschnittlich alt sind und es zudem an Nachwuchs fehlt (Burstedde, 2021).
Ein Blick auf die Beschäftigtenstruktur der zehn Berufe mit den größten Fachkräftelücken zeigt, dass alle zehn Berufe deutlich nach Geschlecht segregiert sind. Während der Frauenanteil in den fünf Berufen, die dem sozialen oder dem Gesundheitsbereich zugeordnet werden können, zuletzt sehr hoch lag, nämlich zwischen 76,6 Prozent (Sozialarbeit und Sozialpädagogik) und 86,7 Prozent (Kinderbetreuung und -erziehung), ist dies bei den anderen fünf Berufen im gewerblich-technischen Bereich genau umgekehrt.
Unter den Informatikexpertinnen und -experten lag der Frauenanteil immerhin bei 19,3 Prozent. Der Anteil weiblicher Beschäftigter war mit 0,4 Prozent (Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik) bis 4,5 Prozent (Kraftfahrzeugtechnik) sonst aber extrem niedrig.
Bei allen zehn Berufen handelt es sich also um typische Männer- oder Frauenberufe, in denen das jeweilige andere Geschlecht nur wenig vertreten ist. Dies deckt sich mit früheren Erkenntnissen des Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA), die zeigen, dass „der überwiegende Teil der Stellen in Engpassberufen in männertypischen oder frauentypischen Berufen ausgeschrieben,
Nur knapp 16 Prozent aller Stellen in Engpassberufen werden in geschlechtsuntypischen Berufen gemeldet” (Malin et al.2019, 4). Während der Fachkräftemangel in den Berufen der Top Ten zum Teil Rekordniveau erreicht, wird anhand der Geschlechterverteilung der Beschäftigten deutlich, dass es bisher nicht gelungen ist sowohl Bewerberinnen als auch Bewerber im gleichen Maß für diese Berufe zu begeistern.
- Das kann dazu führen, dass die Neueinstellung in diesen Berufen auch künftig deutlich erschwert wird.
- Um Geschlechterklischees bei der Berufswahl aufzubrechen, sollte diesen möglichst bereits bei der Berufsorientierung in den Schulen entgegengewirkt werden.
- Die Initiative Klischeefrei verfolgt diesen Ansatz (Klischeefrei, o.D.).
Unternehmen, Verbände und Innungen können dies fördern, indem sie die eigene Attraktivität als Arbeitgeber und als Branche sowie diejenige der entsprechenden Berufe bei jüngeren und älteren Zielgruppen durch gendergerechte Ansprache und Förderung erhöhen.
Was sind Anzeichen einer Überlastung?
Körperliche Symptome erkennen Hautprobleme. Magen-Darm-Beschwerden. Kopfschmerzen. Rücken- oder Nackenschmerzen.
Wie äußert sich körperliche Überlastung?
Körperliche Beschwerden – Überlastung zeigt irgendwann auch körperliche Konsequenzen. Bei dem Gedanken an die Arbeit verkrampft sich dein Magen? Du bekommst Schweißausbrüche, dir wird übel oder du glaubst, keine Luft mehr zu bekommen? Das alles können Anzeichen dafür sein, dass dein Körper (und Geist) ausgelaugt sind.
- Auch vermehrte Kopf- und Rückenschmerzen können erste Hinweise für eine aufkommende psychische Erkrankung sein.
- Wichtig ist hierbei den Kontext zu betrachten und nicht sofort in Panik zu verfallen.
- Häufig kommen die Beschwerden nämlich von Verspannungen, zu wenig Flüssigkeit oder einer falschen Haltung.
Wenn sich allerdings körperliche Auslöser ausschließen lassen, dann kann auch die Psyche der Grund sein.
Wie fühlt sich eine Überlastung an?
Anzeichen von Überlastung – Stress ist nur ein Zeichen von Überlastung. Weitere Begleiterscheinungen sind:
Energielosigkeit Ständiger Stress bei der Arbeit Unruhe vor Arbeitsbeginn, wie z.B. der Sonntagsabendfrust Mühe, sich von der Arbeit zu lösen Das Gefühl, dass Sie aufgrund von arbeitsbedingtem Stress mit Ihrem Alltagsleben nicht zurechtkommen Gefühl der Distanzierung von Freunden und Familie Verminderte Arbeitsqualität, obwohl Sie sich bemühen
Überlastung fühlt sich nicht nur schlecht an, sondern kann sich auch auf Ihre Gesundheit auswirken und zu Schlafstörungen oder Energielosigkeit führen. Ein gesundes Gleichgewicht zwischen Ihrem Job und Ihrem Privatleben zu finden, stellt den Schlüssel zu einer guten mentalen Gesundheit und einem gesteigerten Wohlbefinden dar.
Was passiert wenn der Körper überlastet ist?
Chronischer Stress versetzt den Körper in einen dauerhaften Aktivierungszustand, der zu Erschöpfung führt. Dauerhaft Gestresste haben ein höheres Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Innere Anspannung und Konzentrationsschwierigkeiten sind erste psychische Folgen von Stress.